Das Einmaleins
der Heimtierfütterung
Gesunde Nahrung für Kaninchen und Nagetiere (1)
Millionen von Kaninchen und Nagetieren wie Meerschweinchen oder Chinchillas leben als Heimtiere in Privathaushalten.Besonders beliebt sind die kleinen Begleiter bei Familien mit Kindern.
Sie benötigen weniger Platz und Zeit als ein Hund und viele denken, sie seien anspruchslos in der Haltung und
Pflege.
Doch das ist nur die halbe Wahrheit: Bevor Kaninchen und Co. einziehen, sollte es selbstverständlich sein, sich über die Bedürfnisse und artgerechte Fütterung der Tiere zu informieren.
Fehler können fatale Folgen für das Wohlbefinden die Gesundheit haben.
Meerschweinchen brauchen Vitamin C
Meerschweinchen sind auf eine ausreichende Vitamin- C-Zufuhr angewiesen. Ihr Körper kann Vitamin C nicht selber herstellen, sodass es notwendig werden kann, dem Futter Vitamin C zuzugeben.
Mangelzustände machen
die Tiere krank.
Es können Zahn- und Knochenprobleme
auftreten, außerdem kann der gesamte Körper so geschwächt
werden, dass die Meerschweinchen an dem
Mangel sterben können.
Besonders im Winter und bei
Erkrankungen sollte auf die ausreichende Zufütterung
geachtet werden.
Tragende Tiere haben ebenfalls einen
erhöhten Bedarf, der bei der Fütterung berücksichtigt
werden sollte.
Die Gabe von Vitamintropfen ins Trinkwasser
ist eine Möglichkeit, den Mangel zu kompensieren.
Da Vitamin C wasserlöslich ist, werden überschüssige
Mengen über den Urin ausgeschieden.
Eine Überdosierung
ist folglich nicht möglich.
Um zu verstehen, was die Tiere brauchen, lohnt es sich, ihre Herkunft und physiologischen Besonderheiten näher zu betrachten.
Die Heimat des Kaninchens ist Spanien, die der
Meerschweinchen Südamerika. Beides sind karge, trockene
Umgebungen, an die sich das Verdauungssystem der Tiere
optimal angepasst hat. Rationen mit vielen Gräsern und Kräutern
stehen auf dem Speiseplan der wildlebenden Vorfahren.
Der Darm der Tiere ist im Verhältnis zu ihrem kleinen Körper
sehr lang. Im Gegensatz zu dem des Menschen ist er in der
Lage, einen wichtigen Bestandteil pflanzlicher Nahrung zu
verarbeiten: Zellulose. Das geschieht mithilfe einer Vielzahl
von Mikroorganismen im Dickdarm, die die Zellulose in
kleinere Bestandteile aufspalten und auf diese Weise dem
Körper zur Verfügung stellen.
Damit die Muskulatur des
Magen-Darm-Systems ständig in Bewegung bleibt, müssen
Kaninchen kontinuierlich vor sich hin mümmeln. Ungefähr hundert Mahlzeiten nehmen sie pro Tag auf.
Fasten dürfen
die Tiere aus diesem Grund nie, auch nicht vor einer Narkose
beim Tierarzt.
Text:
Mit freundlicher Genehmigung der Schlüterschen Verwaltungsgesellschaft mbH vom 23.5.2013 Quellnennung: Der Praktische Tierarzt 94 (Ausgabe 4/2013) - Sonderheft 1/13 "Diät für Haustiere" (E-Paper), Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hannover, (Seite 41 - 43).
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